Die volkswirtschaftliche Relevanz unbezahlter Arbeit in Geld und Zeit
Expertinnengespräch vom 27.02.2024
mit der politischen Ökonomin Dr. Christine Rudolf und der Publizistin Elisabeth Sechser, MSc.
“44% wäre der Anteil unbezahlter Arbeit an unserem Bruttoinlandsprodukt in Österreich, davon leisten Frauen 62 %”
Erstmals nach 13 Jahren eine neue Zeitverwendungserhebung
2021/22 wurde wieder eine Zeitverwendungserhebung für Österreich durchgeführt und Ende 2023 veröffentlicht. Die Zeitverwendungserhebung ist eine Befragung von Haushalten, die einen Einblick in die Tagesabläufe von Menschen ermöglicht. Diese wird von Statistik Austria im Auftrag der Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien durchgeführt.
Der größte Wirtschaftssektor der Nation ist jener der unbezahlten Arbeit.
Erschreckend klar zeigt die aktuelle Zeitverwendungserhebung, wie über die Jahrzehnte unverändert groß der Anteil der unbezahlten Arbeit ist und wie viel dieser Arbeit nach wie vor Frauen leisten.
Der Wert der gesamten unbezahlten Arbeit in privaten Haushalten ergibt € 195 Milliarden. Das würde derzeit 44 % unseres bestehenden Bruttoinlandsprodukts von 447 Mrd. EURO (BIP, 2022) entsprechen. Der größte Anteil dieser Arbeit ist die Hausarbeit (das wären 34 % des derzeitigen BIP), der von Frauen geleistete Anteil unbezahlter Wirtschaftsleistungen entspräche 27 % des derzeitigen BIP.
Wir laden herzlich zum Pressegespräch #CloseEconDataGap ein.
Darum geht es:
- Der Wert der gesamten unbezahlten Arbeit in Zeit, AT, 2022
- Der Wert der gesamten unbezahlten Arbeit in Geld, AT, 2022
- Vergleichszahlen mit dem Bruttoinlandsprodukt (BIP), AT 2022
- Die Integration der unbezahlten Arbeit in die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung, AT, 2022
- Der Ländervergleich Österreich, Deutschland, Schweiz und was wir von der Schweiz lernen können.
- Wirtschaftspolitische Forderungen
Ihre Gesprächspartnerinnen sind:
- Christine Rudolf, Politische Ökonomin
- Elisabeth Sechser, Publizistin, Initiatorin Caring Economy. Jetzt
Die Expertinnen erklären die Berechnungen und Datenverknüpfungen der letzten Zeitverwendungserhebung mit dem BIP, deren Bedeutung für die volkswirtschaftliche Gesamtleistung und liefern wichtige Grundlagen für erforderliche Maßnahmen gegen Armut und für ein ganzheitliches Wirtschaften.
Christine Rudolf und Elisabeth Sechser sind Teil der #CloseEconDataGap – Arbeitsgruppe Deutschland, Österreich und der Schweiz, deren Ziel es ist, nicht nur ökonomische Ungerechtigkeiten aufzuzeigen, sondern auch zu beziffern, um die ökonomischen Datenlücken zu schließen.