Sehr frech!
Als Argument gegen Klimaschutzmaßnahmen darf der Kindergarten herhalten. Dabei würden Investitionen hier die Wirtschaft beleben und in eine gesunde Gesellschaft einzahlen. Die prekäre Situation im Elementaren Bildungsbereich ist seit Jahrzehnten bekannt. Und? Nix und. Obwohl das Wort Elementare Bildung bereits transportiert: Hier zu sparen bringt multiple volkswirtschaftliche Schäden. Auch dass wir uns besser, schneller um Klimaschutz bemühen müssen, ist seit Jahrzehnten bekannt. Und? Auch nix und. Diese Woche fand bei der Österreichischen Raumordnungskonferenz-Sitzung die 2,5 Hektar Bodenverbrauch pro Tag Forderung keinen Einigung. Der Schutz von fruchtbaren Boden, Artenschutz, Hochwasserschutz wird nachgereiht. Die Schäden hier betreffen ja erst unsere Kindeskinder.
Beides dasselbe Muster!
Im Elementaren Bildungsbereich herrscht seit Jahrzehnten Aufholbedarf. Schlechte Arbeitsbedingungen, zu große Gruppen, fehlende Wertschätzung, Organisationsstrukturen die nicht zu einem demokratiebildenden Ort passen, hinterherhinkende Integrations- und Inklusionskonzepte. Hochengagierte Menschen geben unter „suboptimalen“ Bedingungen ihr Bestes, um in diesem lückenhaften Bildsorten den Jüngsten unserer Gesellschaft Bildung, Gemeinschaftssinn, Freude am Lernen zu ermöglichen. Dass es hier Handlungsbedarfe gibt, ist schon lange bekannt, wird nicht vergessen, sondern bewusst ignoriert.
Doch als Argument zum verzögerten Bodenschutzkonzept in ÖO dürfen die Kindergärten dann wieder „herhalten“: Man müssen ja auch mehr Kindergärten bauen, „man darf den Kommunen nicht die Entwicklungschancen nehmen, nur weil ein nicht faktenorientiertes 2,5-Hektar-Ziel festgeschrieben werden soll“, so Generalsekretär Walter Leiss vom Gemeindebund.
Wir graben uns dabei selbst das Wasser ab. Nicht nur als Metapher. Was sich hier verrät: PolitikerInnen, die Kernelemente von Wirtschaft so ignorieren, haben noch nicht verstanden, was Wirtschaft wirklich wirklich ist.
Zusätzlich 2 Milliarden Euro Investitionen aus dem Bundesbudget in Elementarbildung für flächendeckende Versorgung und bessere Arbeitsbedingungen!
Ein Auszug aus dem feministischen Konjunkturpaket zeigt: Das Kindergartenpaket von 2 Milliarden Euro würde 30.000 bis 45.000 Jobs schaffen (…). Aufgrund des hohen Anteils von Löhnen und Gehältern sind die positiven volkswirtschaftlichen Nachfrage-Effekte dieser Investitionen höher als bei den bisherigen Maßnahmen der Regierung. Dazu kommen hohe Rückflüsse durch Steuern und Sozialabgaben, die sich auch für das öffentliche Budget rechnen. Zusätzlich verbessern diese Investitionen das Angebot an öffentlichen Leistungen, die alle Menschen nutzen können und tragen zu einem guten Leben für alle Menschen bei. Und: Diese Jobs sind „grüne Jobs“ mit geringem CO 2 -Ausstoß.