International Day of Care and Support – 29.10.2023
Der größte Wirtschaftssektor weiter unter Druck.
Die lebensnotwendige Care-Arbeit braucht mehr Aufmerksamkeit.
„Solange etablierte Wirtschaftstheorien dysfunktionale und lückenhafte Wirtschaftspraktiken hervorbringen, werden wir all die dadurch verursachten Krisen nicht lösen. Der Klimawandel, Armut, Kriege, die Ausbeutung von Menschen und unserem Planeten, weltweiter Pflegenotstand, Fachkräftemangel im elementaren Bildungsbereich, die vielen Gender Gaps zeigen auf, was vorherrschende Standardökonomien ausblenden. Der größte und essenzielle Wirtschaftssektor einer Nation steht nach wie vor nicht im Zentrum allen wirtschaftlichen Handelns. Die vielen unterbezahlten und unbezahlten Leistungen – größtenteils von Frauen beigetragen – werden vor ignoriert. Sie werden bewusst unsichtbar gehalten, damit Dysfunktionales bestehen kann. Fürsorge-, Bildungs- und Pflegearbeit werden mit einer Selbstverständlichkeit erwartet und nicht als Kernelement von Wirtschaft gewertet. Doch die als mühsame Randthemen stigmatisierten Felder sind die Kernelemente für eine gesunde Wirtschaft, eine gesunde Gesellschaft auf einem gesunden Planeten.“
Aufgrund der zunehmen prekären Lage in der Pflege- und Betreuung hat die UNO den 29. Oktober 2023 zum International Day of Care and Support ins Leben gerufen.
- Weltweit sind 249 Millionen Frauen und 132 Millionen Männer in der Pflege tätig.
- Bis zum Jahr 2030 wird die Zahl der Pflegebedürftigen voraussichtlich auf 2,3 Milliarden ansteigen.
- Frauen leisten 76,2 Prozent der gesamten unbezahlten Betreuungs- und Pflegearbeit und damit 3,2 Mal mehr Zeit als Männer. Quelle: ILO
Wir – fair sorgen!, Wirtschaft ist Care und CaringEconomy.Jetzt haben eine D-A-CH-Online-Lesung veranstaltet, um über die Notwendigkeit einer Care-Zentrierung der Weltwirtschaft und Weltgesellschaft nachzudenken.
Gelesen wurde aus dem Buch:
„UM-CARE. Wie Sorgearbeit die Wirtschaft revolutioniert.“
Ina Praetorius und Uta Meier-Gräwe benennen in ihrem Buch viele einzelne Schritte, die wir klug zu einer weltweiten Care-Bewegung verknüpfen. In 61 kurzen Texten – die meisten davon ursprünglich Kolumnen aus der deutschen Tageszeitung „Handelsblatt“ – regen sie an, was einzelne, was Gruppen, was Parteien, Verbände tun können, damit Um-Care gelingt. Und sie liefern in leicht lesbarer Form Daten, Fakten und Geschichten, die die Care-Bewegungen motivieren können.
Drei profilierte Personen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben selbstgewählte Kolumnen aus dem Buch vorgelesen:
- DE, Barbara Vorsamer, Journalistin, Süddeutsche Zeitung
- AT, Elisabeth Klatzer, Politische Ökonomin
- CH, Gabriela Allemann, Präsidentin EFS – Evangelische Frauen Schweiz
Gestaltung & Moderation: Elisabeth Sechser, Initiatorin CaringEconomy.Jetzt