Zeitverwendungserhebung: Die einzige Arbeitszeitaufzeichnung der unbezahlten Care-Arbeit

Die Zeitverwendungserhebung ist ein unverzichtbares Instrument für die Sichtbarkeit unbezahlter Arbeit und für Geschlechtergerechtigkeit. Eine jährliche Durchführung dieser Erhebung von der Statistik Austria wäre entscheidend, um Daten über die unbezahlte Arbeit im ökonomischen Ort „Private Haushalte“ (Hausarbeit, Kinderbetreuung, Pflege, usw.,) zu erfassen. Diese Daten helfen, geschlechtsspezifische Ungleichheiten zu erkennen und gesellschaftliche Veränderungen zu messen.

Dafür braucht es eine jährliche Zeitverwendungserhebung. Fehlt diese, fehlen uns wichtige volkswirtschaftliche Daten zur Arbeitsverteilung. Trotz dieser enormen Bedeutung findet sich dieses wichtige Instrument in keinem Wahlprogramm der österreichischen Parteien​ wieder. Wir haben insgesamt fünf Begriffe für die Caring Economy in den Wahlprogrammen gesucht. Es zeigt sich, welche Parteien in ihren Programmen wichtige Maßnahmen für eine geschlechtergerechtere Gesellschaft formulieren. Offen bleibt, wie wir Veränderungen und Verbesserungen messen wollen, wenn das Messinstrument fehlt?

Ohne jährliche Zeitverwendungserhebung bleiben all die Leistungen im größten Wirtschaftssektor unserer Nation weiter unsichtbar und ein Tabu.  Und dass, obwohl das Wort „Wirtschaft“ in allen Wahlprogrammen gerne und viel verwendet wird. Das ist doch sehr interessant. Es dürfte wohl noch an Verbindungsstrukturen im Denken fehlen, was alles an Arbeit zu Wirtschaft zählt.

Maßnahmen gegen Gender Gaps und für Gleichstellung können ohne die jährliche Zeitverwendungserhebung schwer evaluiert werden. Solange diese ausbleibt, bleiben weiterhin große Wirtschaftslücken bestehen. Doch die jährliche Erhebung dieser Arbeitszeitaufzeichungen sind nicht einmal am Horizont erkennbar.

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